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  • AutorenbildRebekka Lonczyk

St. Martin – Was ist es, was bedeutet es und was lernen wir daraus

Aktualisiert: 5. Jan. 2022

St. Martin - Der Abend an dem Laternen leuchten


In wenigen Tagen ist es so weit. Am 11. November kann man abends viele kleine Laternen durch die Straßen laufen sehen. Für die meisten Kinder bedeutet St. Martin oder auch das Martinsfest genannt, Laternen zu basteln und diese abends durch die Straßen zu tragen. Doch worum handelt es sich bei diesem Tag? Den meisten Erwachsenen und besonders denjenigen, die sich mit Religion beschäftigen kennen die Geschichte des heiligen Martin.

Auch wenn Martin als heiliger Mann bekannt ist, war dieser zu vorher ein einfacher römischer Soldat. Dieser lebte ungefähr im Jahr 316 n. Chr.. Durch seine Tat in einer kalten Winternacht, hat er dafür gesorgt, dass wir auch noch heute an ihn denken. Und das zumindest einmal im Jahr. Auf seiner Reise während der Winterzeit ist er einem Bettler begegnet. Dieser Mann war nicht ausreichend gekleidet und so teilte der Soldat Martin seinen Mantel in zwei Hälften. Eine Hälfte gab er dem Bettler und den anderen behielt er für sich. Erst nach seinem Tod wurde Martin heiliggesprochen. Doch nun stellt sich die Frage: Was hat diese Legende mit den heutigen Laternen zu tun?


St. Martin und die Laternen


Die Verbindung zwischen den Laternen und St. Martin können auf zwei Arten erklärt werden. Zum einen heißt es, dass der Soldat Martin am 08. November verstorben ist. Am 11. November wurde dieser zu Grabe getragen. Zu diesem Anlass wurden Fackeln angezündet. Diese sollen in der heutigen Zeit durch die Laternen symbolisiert werden. Eine andere Erklärung lässt sich in der Tat des römischen Soldaten finden. Früher war Licht ein Symbol für das Gute und die Dunkelheit stand für das Böse. Wie wir alle jetzt selbst erfahren, ist es im November bereits zu früher Stunde dunkel. Martin hat mit seiner Tat etwas Gutes vollbracht. Dies soll mit den heutigen Laternen dargestellt werden, die die Dunkelheit und somit das Böse vertreiben sollen.


Was sollte man aus der Legende des St. Martin lernen?


Den meisten ist die Legende bekannt und viele wissen bereits aus der Schulzeit sowie aus Erzählungen der Eltern oder Großeltern, was diese darstellen soll. Somit ist auch in dieser eine Moral zu erkennen, die man in seinem Alltag umsetzen sollte. Da man als Erwachsener selten sein Verhalten ändert, sollen besonders Kinder etwas daraus lernen. Allerdings ist es hin und wieder auch gut, sich als Erwachsener das Verhalten näher anzusehen und sich ins Gedächtnis zu rufen. Durch die Legende von St. Martin soll Kindern Empathie sowie Mitgefühl näher gebracht werden. Ebenso ist die Bereitschaft anderen zu helfen ein großer Bestandteil dieser Geschichte. Allerdings stellt sich nun die Frage, sind Kinder überhaupt in der Lage solche Eigenschaften alleine durch eine Geschichte erkennen und umsetzen zu können? Besonders im Hinblick darauf, dass man als Erwachsener diese Eigenschaften häufig vernachlässigt?


Es ist bekannt, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter überwiegend Ich-bezogen sind. Vielen Eltern ist die „das ist meins“-Phase sehr bekannt vor. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Person handelt oder ein Spielzeug. Jedoch lernen die Kinder viel aus dem Verhalten der Eltern. Ist es daher nicht sinnvoller als Elternteil ein Lebensstil zu führen, welches dem Kind Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Empathie beibringt? Wer sich einmal darüber Gedanken macht, der stellt vielleicht fest, dass man selbst als Kind, bis zu einem gewissen Alter, die Geschichte von St. Martin nicht richtig aufgenommen hat, sondern dass es einfach nur der Tag war, an dem man länger wach sein durfte und mit seiner selbstgebastelten Laterne durch die Straßen ziehen konnte.


Welche Dinge sind nicht mehr zeitgemäß?


Die Geschichten und Bräuche, die man selbst als Kind erlebt hat, möchte man seinem eigenen Kind natürlich näher bringen. Doch gerade solche älteren Geschichten, sind für die meisten Kinder in der heutigen Zeit nicht mehr nachvollziehbar. Nehmen wir St. Martin als Beispiel. Viele Kinder können mit einem Soldaten nicht viel anfangen. Und auch was ein Bettler ist, können sich viele Kinder nicht erklären. Hier können bereits Fragen aufkommen, die man als Erwachsener zuerst erklären muss. Ebenso kann es vorkommen, dass Kinder die Tat selbst nicht verstehen können. Warum gibt der Soldat Namens Martin dem Bettler kein Geld, damit sich dieser die passende Kleidung kaufen kann. Es können daher mehr Fragen aufkommen, als dass die Moral der Legende erkannt wird. Allerdings kann es auch bei Erwachsenen vorkommen, dass die Geschichte nicht richtige Verstanden wird. Die Bereitschaft anderen zu helfen, Mitgefühl zu haben oder Empathie anderen Gegenüber zu entwickeln, nimmt mehr und mehr ab. Wenn sich Erwachsene die Geschichte des St. Martin nur einmal im Jahr ins Gedächtnis rufen und sich daran erinnern, wie soll ein Kind dazu in der Lage sein?


Welche Bräuche gibt es für den Martinstag?


Doch kommen wir nun zu dem Tag selbst. Es gibt einige Bräuche, die an diesem Tag durchgeführt werden, wie es bei vielen Feiertagen der Fall ist. Am bekanntesten ist hier der Laternenumzug. Die Kinder basteln ihre eigene Laterne und bringen diese durch ein LED-Licht oder einer Kerze zum Leuchten. Doch es gibt noch weitere Bräuche:


  • Die Lieder

  • Das Martinsfeuer

  • Das Gebäck

  • Die Martinsgans

Die Lieder


Wo es früher nur ein oder zwei Lieder gab, die von den Kindern gesungen wurden, gibt es heute zahlreiche Martinslieder. Das bekannteste ist immer noch: „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne…“. Aber auch „Ich geh mit meiner Laterne….“ Ist weiterhin sehr beliebt. Weniger bekannt, aber mittlerweile unter den Kindern sehr bekannt, ist „Laternenzeit, Laternenzeit…“. Dies gilt auch für „Kommt wir wolln Laterne laufen….“.


Das Martinsfeuer


Das Martinsfeuer ist ebenfalls auf den Tag des Begräbnisses des Soldaten zurückzuführen. Womöglich wurde der Leichnam während eines sogenannten Lichtprozesses überführt. Damit lässt sich das Feuer am 11.11. erklären. Ebenso die bereits erwähnte Symbolik, das durch Licht das Böse vertrieben wird, lässt das Martinsfeuer zu einem festen Bestandteil werden.


Das Gebäck


Bei dem Gebäck zum Martinstag kommt es immer auf die jeweilige Region an. In einigen wird die Martinsbrezel verteilt und in anderen gibt es den Stutenkerl, eine Gans oder ein Weckmann. Hierbei handelt es sich um ein Hefegebäck, welches die jeweilige Form hat. Dieses Gebäck soll ein Symbol für die Großzügigkeit des Heiligen Martin sein.


Die Martinsgans


Die Martinsgans hat ebenfalls ihren Ursprung in der Legende. So wurde der Soldat Martin zum Bischof ernannt. Jedoch fühlte sich der Soldat der Aufgabe nicht würdig und versteckte sich in einem Gänsestall. Eine andere Erzählung hingegen erklärt, dass bei einer Rede des Bischofs Martin Gänse in die Kirche gelangten und die Rede störten.


Einige dieser Bräuche sind kaum noch und andere wiederum immer noch vorhanden. Für Kinder ist es eine schöne Erfahrung ihre eigene Laterne zu basteln und diese in der Dunkelheit leuchten zu lassen. Und auch als Erwachsener wird man zumindest einmal im Jahr daran erinnert, dass man eventuell an seiner Einstellung etwas arbeiten sollte.



 

Über mich:

Ich bin Rebekka, Texterin und Bloggerin aus Hessen. Neben meiner Selbstständigkeit freue ich mich immer darauf in meinem Blog Erfahrungen und interessante Themen aufzuschreiben und mit euch zu teilen.

 







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